Die Flutkatastrophe hinterlässt eine Spur der Verwüstung und Zerstörung. Löbnitzer und Roitzschjoraer haben die Gewalten des Wassers hautnah miterlebt. So wurden beispielsweise das Wohngebiet “Fasanerie”, die Parkanlage mit dem Reitstadion sowie unser Zeltplatz völlig zerstört.
Die Beseitigung der Hochwasserschäden ist 4 Jahre nach der Flut fast vollständig abgeschlossen.Sowohl die Wiederherstellung der kommunalen Einrichtungen wie z.B. das Reitstadion und der Park in Löbnitz aber auch der kommunalen Infrastruktur wird im Jahre 2006 beendet werden können.In der Muldeaue wurden bereits alle Deichzufahrten instand gesetzt. Des Weiteren ist die Wegeinstandsetzung am Muldetalradwanderweg abgeschlossen worden, um dessen durchgängige Befahrbarkeit zu sichern. Ebenso mussten Wege an der Kleingartenanlage instand gesetzt werden.
Auch die Schäden an privatem, materiellem Eigentum konnten ebenfalls zum größten Teil behoben werden, nicht jedoch die Schäden an unwiederbringlich verloren gegangenen, ideelen Wert- und Erinnerungsstücken wie z.B. Fotografien.
Galerie
Chronologie
13. August gegen 7.30 Uhr wird Warnstufe IV ausgerufen
- Einleiten erster prophylaktischer Schutzmaßnahmen
- Evakuierung von 69 Insassen des Altenpflegeheimes in Löbnitz sowie stark gefährdeter Bewohner der Gemarkung
13. August gegen 23.30 Uhr
- rasanter Anstieg der Mulde (Abzug der Deichwachen)
- das Wasser erreicht die Deichkrone (der Deich hält den Wassermassen stand)
Die Nacht zum 14. August
- Dammbrüche in den Ortschaften Mörtitz, Gruna und Glaucha
14. August gegen 10.30 Uhr
- Überflutung der Aue und des Bereiches der Kleingartenanlage in Roitzschjora
- kurze Zeit später wurden die Dübener Straße, die Lindenstraße, das Reitstadion, die Fasanerie, große Teile der „Alten Stadt“ sowie viele Privatgrundstücke überschwemmt
- die Staatsstraße S12 wurde in Richtung Bitterfeld überspült
15. August
- der Wasserspiegel fällt nur langsam
- erneute Anspannung durch die Nachricht, dass die Landzunge zwischen dem Großen Goitzschesee und dem Seelhausener See gesprengt werden soll. Die geplante Maßnahme wurde jedoch vom Löbnitzer Krisenstab nicht befürwortet.
- erhöhte Anstrengung durch Deichbau und Deichstabilisierung, um bis dahin unbetroffene Bereiche zu schützen (u.a. Löbnitz, Sausedlitz)
16. August
- Entspannung der Lage
- Beginn der ersten Räumungsarbeiten (Entfernen von Sandsäcken, Schutzvorrichtungen)
BILANZ
- insg. 25Millionen EURO Schaden in der Gemeinde Löbnitz
- 50 Eigenheime schwer beschädigt
- 63 Familien haben fast Ihr ganzes Hab und Gut verloren
- Zeltplatz Roitzschjora verwüstet
- viele Straßen in der Gemeinde zerstört
Das Augusthochwasser 2002 war das größte Hochwasser seit über 500 Jahren. Während die durchschnittliche Durchflussmenge der Mulde 65 m³/sec. beträgt und bei “normalem” Hochwasser ein Wert von 600 m³/sec. erreicht wird, waren es zur Jahrhundertflut unglaubliche 2.500 m³/sec., d.h. mehr als das Vierfache eines „normalen“ Hochwassers. Die Hilfsaktionen während und nach der Katastrophe, waren die größten, die in der deutschen Nachkriegszeit stattfanden. Aus diesem Grund möchten wir uns auch auf diesem Weg bei allen Helfern und Helferinnen herzlich bedanken!